Episode 026 | Fontodi - Jung. Mutig. Voller Energie. Ein Gespräch mit Margherita Manetti
Auf ein Glas Wein mit Margherita Manetti Zu Besuch bei Fontodi in Panzano
Wenn ich an Panzano denke, denke ich an die sanften Hügel des Conca d’Oro, an das goldene Licht am späten Nachmittag – und an Fontodi. Dieses Weingut begleitet mich schon lange, aber es war etwas ganz Besonderes, mit Margherita Manetti über genau diesen Ort zu sprechen, an dem sie aufgewachsen ist.
Wir saßen auf einer Terrasse eines ihres Agriturismo, mit Blick auf das Herzstück des Weinguts. Und im Glas? Der Chianti Classico 2022 – „unsere Visitenkarte“, wie Margherita ihn nennt. Ein 100 %iger Sangiovese, der das Terroir von Panzano perfekt widerspiegelt: frisch, strukturiert, komplex – und gleichzeitig ein Wein für jeden Tag. Fun Fact: Auch wenn er als annata klassifiziert ist, reift er ganze zwei Jahre im Holz – wie eine kleine Riserva, ohne es aufs Etikett zu schreiben. Ich liebe diesen Understatement-Stil!
Familiengeschichte mit Leidenschaft
Fontodi ist ein echtes Familienunternehmen – und das spürt man in jedem Satz, den Margherita sagt. 1968 kaufte ihr Großvater das Anwesen. Eigentlich war die Familie im Terrakotta-Geschäft – seit Generationen! Der Wein war zunächst eine Passion. Doch daraus wurde viel mehr. Heute führen Margherita, ihr Bruder Bernardo und ihr Cousin Corso das Weingut gemeinsam mit ihrem Vater Giovanni Manetti.
Während Bernardo und Corso sich in der Kellerarbeit verwirklichen (und auch mit Amphoren und viel Gefühl für Sangiovese experimentieren), hat Margherita die perfekte Rolle für sich gefunden: Export, Verkauf, Kommunikation – und Gastgeberin mit Herz. Ich glaube, ihr liegt das Geschichtenerzählen über Wein genauso im Blut wie das Sangiovese in den Reben.
Vom Rebberg bis ins Glas – ganzheitlich gedacht
Fontodi steht für Qualität – und das konsequent von Anfang bis Ende. Die Weinlese erfolgt von Hand, jede Beere wird selektiert, im Keller wird mit Hilfe der Schwerkraft gearbeitet. Im Keller werden nicht nur Edelstahl und französische Barriques verwendet, sondern auch Amphoren aus eigener Produktion – klar, die Manettis sind schließlich auch Terrakotta-Spezialisten.
Und es geht noch weiter: Seit über 15 Jahren gibt es auf dem Gut eine eigene Chianina-Rinderherde – nicht für die Fleischproduktion, sondern um mit dem Mist hochwertigen Kompost zu erzeugen. Biodynamisch gedacht, ohne Dogma, aber mit Überzeugung. Seit 2008 ist Fontodi auch offiziell bio-zertifiziert.
Die Revolution namens Flaccianello
Und dann ist da noch dieser eine Wein, der für so viele (mich eingeschlossen) mit dem Namen Fontodi untrennbar verbunden ist: Flaccianello della Pieve. Ein echter SuperTuscan, entstanden Anfang der 1980er-Jahre – damals noch als Tafelwein, weil reinsortiger Sangiovese nicht den Regeln des Chianti Classico entsprach. Heute ein Kultwein, eine Ikone. Und ja, er könnte längst als Gran Selezione durchgehen – aber die Familie bleibt ihrer Geschichte treu.
Der Name? Kommt von der kleinen Kirche San Leolino, gleich oberhalb des Weinguts. Das Kreuz auf dem Etikett ist das Kreuz im Altarraum. Beeindruckend, wenn man sich mal Zeit nimmt, und die Kirche besichtigt und nach dem Kreuz Ausschau hält.
Generationenwechsel mit Herz und Verstand
Was mich besonders berührt hat: Wie selbstverständlich und gleichzeitig reflektiert die neue Generation ihren Platz im Familienbetrieb gefunden hat. Margherita erzählt offen von ihrer anfänglichen Skepsis, dem Wunsch nach einem eigenen Weg – und wie sie dann 2018 doch „nur mal für ein paar Monate“ ins Weingut kam. Heute ist sie das internationale Gesicht von Fontodi – voller Leidenschaft und Offenheit.
Und sie ist nicht allein: Ihr Bruder Bernardo bringt mit seiner Liebe zu Weinen und seiner Neugier auf neue Methoden frischen Wind in den Keller. Cousin Corso war für ein Praktikum in Australien – und brachte auch neue Ideen mit zurück nach Panzano.
Panzano – das grüne Herz von Chianti Classico
Fontodi liegt mitten im Biodistrict von Panzano, einem einzigartigen Zusammenschluss von Winzerinnen, die seit Jahrzehnten auf biologische Landwirtschaft setzen. Giovanni Manetti war eine treibende Kraft dahinter – und ist heute Präsident des Consorzio Chianti Classico. Dass hier Freundschaft und Zusammenarbeit statt Konkurrenz herrschen, ist spürbar. Beim jährlichen Fest „Vino al Vino“ treffen sich alle Produzenten – ein Highlight für alle Weinliebhaberinnen!
Und jetzt?
Ich bin mir sicher: Von dieser neuen Generation bei Fontodi werden wir noch viel hören. Und ich werde bestimmt bald wiederkommen – nicht nur, weil der Chianti Classico so herrlich trinkfreudig ist, sondern weil dieser Ort, diese Menschen und diese Weine einfach etwas ganz Besonderes sind.
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